Social Innovation Project
Im Rahmen des Open Calls „Social Innovation Project“ wurden innovative Ideen und Konzepte gesucht, die dazu beitragen, unsere Gesellschaft zu verbessern und gesellschaftliche Herausforderungen zu lösen. Studierende konnten sich mit ihren Projekten zu sozialen, ökologischen oder wirtschaftlichen Themen auf eine Sachmittel-Förderung von bis zu 1.500€ bewerben.
Auf dem „s.e.i.-Festival der sozialen Innovation“ stellten die Studierenden ihre Projekte in kurzen Pitches vor. Die Jury – bestehend aus Marius Müller (Anders Gründen), Nils Weber (Studierendenparlament) und Prof. Dr. Ruth Limmer (Dekanin der Fakultät Sozialwissenschaften) – tagte noch am Ort und kürte die Sieger:innen. Ausgezeichnet wurden Projekte, die nachhaltig und langfristig wirken, um einen möglichst großen gesellschaftlichen Nutzen zu erzielen.
Die ausgezeichneten Projekte stellen wir hier vor:

Social Gardening am Campus Keßlerplatz
Beim Urban Gardening Projekt geht es um viel mehr, als „nur“ Beete anzulegen. Es geht um Aufenthaltsqualität, um Vernetzung, um „social gardening“, um gemeinsame Verantwortung für den öffentlichen Raum.
Es soll einen lebendigen Campus, Austausch und Transdisziplinarität fördern, Begegnungsräume schaffen, Kommunikation & Get-together ermöglichen. Das Projekt zur Verschönerung des Campus Kesslerplatz ist ein Gemeinschafts-Projekt von Studierenden – für ALLE.
In elf Hochbeeten, einer Kräuterspirale und zwei größeren Baumbeeten gibt es viele neue Pflanzen – eine biodiverse Mischung aus verschiedensten Nutz- und Zierpflanzen für Mensch und Tier. Hopfen ist dabei, sowie Erdbeeren, Minze, verschiedenste Gemüse und viele Kräuter sowie mehrjährige Stauden und Blumen. Wenn alles gewachsen ist und Früchte trägt, darf achtsam geerntet werden. Die Pflanzen sind für alle da.
Mithilfe gesucht!
Einige Teams haben bereits eine Gießpatenschaft übernommen. Eine bunte Mischung an Mitarbeitenden, Studierenden, Promovierenden, und Nachbarn packt mit an!
In der vorlesungsfreien Zeit oder für eine Urlaubsvertretung wird noch Unterstützung gesucht. Haben Sie Lust?
Kontakt: Stefan Bendkowski // bendkowskist92062@th-nuernberg.de
Zeitaufwand ca. 20 Minuten // 2x pro Woche
Gerne können Sie sich auch mit einer Idee für eine gemeinsame Aktion melden.
Ally: Revolutionierung der Mobilität durch Schwerlast-Fahrradanhänger
Die Mikromobilität gewinnt aktuell rasant an Bedeutung. Diskussionen über nachhaltige Mobilität werden jedoch hauptsächlich auf konventionelle Transportmittel ausgerichtet. Dabei gibt es in vielen Situationen weitaus bessere Lösungen als Autos, egal ob mit Verbrennungs- oder Elektromotor. Insbesondere das Potenzial von Kleinfahrzeugen und Lastenrädern wird immerhin zunehmend erkannt.
Das Projekt „Ally“ konzentriert sich auf die Nische der robusten Fahrradanhänger. Die Arbeit besteht darin, einen innovativen Lastenfahrradanhänger zu entwickeln, der eine hohe Traglast von etwa 150 kg aufweist und mit 4 Rädern ausgestattet ist. Außerdem soll er eine gefederte Einzelradaufhängung, einen selbsttragenden Rahmen und viele praktische Features besitzen.
Das Ziel ist es, eine Alternative für Situationen zu schaffen, in denen Menschen immer noch auf Autos in der Stadt angewiesen sind. Zum Beispiel soll das Abholen einer Waschmaschine, der Transport von Getränkekisten oder sogar ein Umzug ohne Auto problemlos möglich sein. Da nicht jeder einen Fahrradanhänger besitzen kann oder möchte, ist die Integration von Sharing-Konzepten unerlässlich.
Darüber hinaus kann der Lastenfahrradanhänger Lieferdienste in der letzten Meile stärken, da er das Volumen von Lastenrädern flexibel erweitern kann. Mit Branchenexperten zusammen werden Konzepte erarbeitet, um Anforderungen, wie die Verwendung eines Wechselcontainers, zu erfüllen.
Das Ally-Projekt zielt darauf ab, Mobilität zugänglicher und nachhaltiger zu gestalten. Jeder kann von einer Option profitieren, die umweltfreundlicher ist und dazu beiträgt, den Klimawandel zu verlangsamen.
Aktuell sucht das Ally-Team eine FLINTA*-Person mit Wirtschaftsexpertise! Meldet Euch gerne unter schreibuns@ally-mobility.de

Italian Zebras – Analyse von profit und purpose Kooperationen für die next economy
Zebras — so nennen sich Unternehmen, die sowohl profit- als auch gemeinnützig orientiert sind. Die Zebrabewegung wurde 2017 von vier US-Gründer*innen ins Leben gerufen und setzt sich gegenüber Milliardenunternehmen wie Google, Facebook und Airbnb ein, die oft eine bedenkliche Machtkonzentration aufweisen. Zebras verbreiten sich weltweit, doch ihr Einfluss ist noch begrenzt.
In Italien gibt es dieses inspirierende Kooperationsmodell bereits seit 1880. Zurzeit erlebt es einen Boom, mit niedrigen Gründungsvoraussetzungen von 3 Mitgliedern und einem Startkapital von 25 Euro. Rund 80.000 Unternehmen engagieren sich in Bereichen wie Inklusion, grüne Energie, Kreislaufwirtschaft und Resozialisierung.
In seinem Ausstellungsprojekt Italian Zebras stellt Giuseppe Toriano acht italienische Zebra-Kooperationen vor, die in den Bereichen soziale Landwirtschaft, faire Mode, Inklusion, Kultur und Upcycling angesiedelt sind. Die Ausstellung wird durch eine Webseite mit Expert:inneninterviews und Beiträgen von internationalen Vertreter:innen der Zebrabewegung ergänzt, um Kommunikation und Vernetzung zu fördern.
Für den Designstudenten bedeutet Deisgn mehr als nur das Gestalten von Plakaten und Flyern – es geht auch um gesellschaftliche Transformationsprozesse. Für eine effektive Transformation müssen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kooperieren und Modelle entwickeln, um das derzeitige System mit Umweltzerstörung, sozialer Ausgrenzung und Armut zu ersetzen.
Fotobox
In dem Projekt wird der Prototyp eines Systems zur Einschätzung des Wiederaufbereitungsaufwandes von Altteilen entwickelt. Dafür wird ein kompaktes und tragbares System als Fotobox aufgebaut. In der Fotobox werden die zu untersuchenden Objekte bei passendem Licht fotografiert, um visuelle Fehler wie Kratzer, Beschädigungen, Verunreinigungen sowie falsche und fehlende Teile zu erkennen. Die erfassten Bilder werden im System aufbereitet und ausgewertet, und das Ergebnis wird über ein Display dargestellt. Die Fotobox ist so konzipiert, dass sie in der Lage ist, weitere Fehlerarten zu erlernen und sie beispielsweise zu einem Reparaturassistenten weiterentwickelt werden kann.
Ein weiteres Schlüsselelement ist die stabile und hochwertige Ausführung der Fotobox zu geringen Kosten, um sie als Basis für die Weiterentwicklung des Systems zu nutzen. Die Box soll sowohl im Industriebereich, aber auch beispielsweise in Repair Cafés zum Einsatz kommen. Nur wenn wir unseren Gegenständen und Geräten eine zweite oder sogar dritte Chance geben, erkennen wir, dass Nachhaltigkeit eine Teamleistung ist.
